Hausaufgaben-Leitfaden

Der HA-Leitfaden bildet einen Rahmen für den Stellenwert von Hausaufgaben und deren Handhabung für Schüler, Lehrkräfte und Eltern.

Er schafft Transparenz und hält die gegenseitigen Erwartungen an den Umgang mit Hausaufgaben fest.

Der Leitfaden soll als Orientierung für die Handhabung von Hausaufgaben dienen und ist als Empfehlungshilfe zu verstehen, wobei der Einzelfall stets zu berücksichtigen ist.

Präambel

Es ist von großer Bedeutung, den besonderen Stellenwert der schulischen Hausaufgaben für den fachlichen Lernerfolg und die persönliche Entwicklung der Schülerinnen und Schüler zu betonen.

Lernen kann nur durch Wiederholung stattfinden. Wenn Einsichten in Fertigkeiten und Fähigkeiten vertieft werden. Wenn der Einzelne individuelle Strategien entwickelt. Wenn Erfolge erlebt oder Fehler für den eigenen Entwicklungsprozess genutzt werden.

Im regulären Unterricht kann dies oft nicht in ausreichendem Maße erreicht werden. Daher sind Hausaufgaben keine optionale „Zugabe“ zu den Lernprozessen, sondern eine notwendige Ergänzung.

Letztlich ist das jedem klar: Niemand kann erfolgreich Fußball oder Schlagzeug spielen, ohne regelmäßig zu üben. Dabei sind viele kleine Übungseinheiten oft effektiver als wenige große. Selber-Machen ist besser als Machen-Lassen, und das gilt ebenso für das Lernen in der Schule.

Art und Umfang von Hausaufgaben

Zu den Hausaufgaben zählen neben den Aufgabenstellungen der Lehrkräfte Wiederholung und Vertiefung aller Arbeiten, die im Zusammenhang mit dem Schulunterricht zu Hause erledigt werden müssen:

  • Vorbereitung auf Tests und Klassenarbeiten
  • Material beschaffen und dieses sowie die Hausaufgaben bereithalten
  • Unterschriften einholen und Formulare mitbringen

Der zeitliche Umfang muss angemessen sein. Als grobe Richtwerte für den Zeitumfang der Hausaufgaben gilt an Tagen ohne Nachmittagsunterricht (Ausnahme Kursstufe) maximal:

  • In der Unterstufe (Klasse 5-7): bis zu 1,5 Stunden
  • In der Mittelstufe (Klasse 8-10): bis zu 2 Stunden
  • In der Kursstufe: bis zu 2,5 Stunden

Dabei werden die Stundentafeln berücksichtigt.

Schülerinnen und Schüler

  • erledigen ihre Hausaufgaben selbstständig, sorgfältig, vollständig und gewissenhaft
  • notieren ihre Hausaufgaben eigenverantwortlich und verlässlich
  • teilen die Hausaufgaben über die Woche sinnvoll ein
  • gehen ehrlich mit nicht gemachten Hausaufgaben um
  • informieren sich bei Erkrankung oder sonstigen Fehlzeiten selbständig bei Mitschülern über die Hausaufgaben und holen diese eigenverantwortlich und zeitnah (bis nach dem folgenden Wochenende) nach

Lehrkräfte

  • erteilen eindeutige Arbeitsaufträge
  • notieren in der Unterstufe die Hausaufgaben während der Unterrichtszeit an der Tafel
  • würdigen und bestärken die Leistungen angemessen und fair, auch wenn sie nicht benotet werden
  • ermutigen die Schüler bei Verständnisfragen nachzufragen
  • stellen sicher, dass Hausaufgaben möglichst im Unterricht kontrolliert, besprochen oder in Partner- oder Selbstkorrektur auf ihre Richtigkeit überprüft werden können
  • machen transparent, was als nicht gemachte Hausaufgabe gewertet wird
  • reagieren auf vermehrt fehlende Hausaufgaben mit angemessenen pädagogischen oder im Bedarfsfall auch Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen
  • informieren Eltern bis zur Klasse 9 über mehrfach vergessene Hausaufgaben oder Materialien
  • die Klassenlehrkräfte besprechen in der ersten Schulwoche diesen JKG-Hausaufgaben-Leitfaden mit der Klasse

Eltern

  • sorgen dafür, dass ihr Kind die Hausaufgaben in einem konzentrationsförderlichen, störungsfreien Rahmen erledigen kann
  • helfen insbesondere in der Unterstufe so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Sie behalten stets das Ziel der Selbständigkeit und Eigenverantwortung ihres Kindes im Auge
  • interessieren sich für die schulischen Belange ihres Kindes, dafür, was es leisten muss und leisten kann und achten darauf, dass die Hausaufgaben erledigt werden (z.B. Erstellen eines Wochenplanes zur Strukturierung der Arbeitswoche in der Unterstufe)

Tipps für Eltern

  • ermutigen Sie Ihr Kind, bei Verständnisschwierigkeiten nachzufragen (rechtzeitig im Unterricht oder bei Mitschülern)
  • lassen Sie Ihr Kind eine vermeintlich schwierige Aufgabenstellung gründlich lesen und in eigene Worte fassen, geben Sie Ihrem Kind Zeit zum Nachdenken
  • lassen Sie prüfen, ob Lösungshinweise im Schulbuch oder Aufschrieb zu finden sind
  • muten Sie Ihrem Kind zu, die Konsequenzen für mangelnde Anstrengungsbereitschaft zu tragen

Damit dieser Leitfaden mehr ist als nur ein weiteres Dokument im Schulportfolio und keine bloße Absichtserklärung bleibt, wird er von allen Beteiligten regelmäßig herangezogen: bei Elternabenden, in Fachkonferenzen oder im schulischen Unterrichtsalltag.