Debatte mit Landtagsabgeordneten

"Ich hätte gerne mit diskutiert, vor allem über das Thema Digitalisierung an Schulen" - so eröffnete Thomas Moser, Schulleiter des Johannes-Kepler-Gymnasiums das Format "Landtag trifft Schule", das die Schülerinnen und Schüler des Leistungsfachs Politik in Kooperation mit der Landeszentrale für Politische Bildung auf Initiative von Lehrer Michael Jäger ins Leben gerufen haben. Abgeordnete aller Faktionen des Landtags stellten sich den Fragen der Jugendlichen.
Dass das Format sich von Podiumsdiskussionen oder Talkshows unterscheidet, wurde gleich am Anfang klar: Die Politiker*innen durften sich zwar kurz vorstellen, mussten dann aber gleich vorbereitete Satzanfänge vervollständigen und in einem Quiz bestehen. Während bei der Frage, wie oft der VfB Stuttgart deutscher Fußballmeister wurde, noch wenig Einigkeit herrschte, konnte die Frage, wie viele Abgeordnete der Landtag von Baden-Württemberg hat, schnell beantwortet werden.
Die beiden Moderatoren aus der Kursstufe 1, Manuel Diegel und Fabian Leuthe, führten souverän durch das Programm, so dass Michael Jäger, der Lehrer des Leistungsfachs Politik sowie Anja Meitner von der Landeszentrale für Politik sich über rege Beteiligung, eine gute Stimmung und einen guten Austausch freuen konnten.
An fünf Thementischen wurde im Zehn Minuten Takt mit den Politiker*innen diskutiert über die Frage, wann und wie Baden-Württemberg klimaneutral werden soll, ob mehr Polizeipräsenz in der Fläche nötig ist, wie die Verkehrsinfrastruktur in Baden-Württemberg gestaltet werden kann, wie das Thema Digitalisierung in der Schule gestaltet werden soll und ob Baden-Württemberg genug tut für eine gelingende Integration von Migrant*innen.
Der Rückschluss, dass mehr Polizeipräsenz zu mehr Sicherheit führt, sei zwar durch Studien belegt, aber so einfach sei es nicht, erklärte zum Beispiel Katrin Steinhülb-Joos. Auf der anderen Seite müsse auch die Freiheit des Einzelnen mit einbezogen werden. Beim Thema Digitalisierung betonte Thomas Poreski, wie entscheidend die Startchancen des Einzelnen seien. Die zahlreichen Nachfragen und Diskussionsbeiträge der Jugendlichen zeigten, dass das Format gut dafür geeignet ist, dass die Politiker*innen, die teilweise seit vielen Jahren nicht mehr in einer Schule waren, nicht nur ihre Positionen vertreten konnten, sondern den Schüler*innen Rede und Antwort stehen mussten.
Nach reger Diskussion und vielfältigem Austausch zwischen Landespolitik und Lebenswelt der Jugendlichen wurden in jeder Gruppe die stärksten Argumente herausgefiltert und gegenübergestellt. Einerseits sei es beispielsweise wichtig, wirtschaftliche Interessen bei der Frage nach der Klimaneutralität mitzudenken, auf der anderen Seite solle man dafür sorgen, dass bereits in Schulen Projekte angeboten werden würden, so dass Jugendliche sich mit diesem wichtigen Thema auseinandersetzen können. Große Einigkeit herrschte darüber, dass die Infrastruktur für Radfahrende ausgebaut werden müsse - wer sich darum kümmern soll, wurde unterschiedlich beantwortet. Gegen Digitalisierung in der Schule sprach sich auch niemand aus, die Frage der Finanzierung und des Datenschutzes wurde jedoch wesentlich kontroverser behandelt. Mit einigen abschließenden Fragen, bei denen sich alle - Schüler*innen und Politiker*innen - mit JA oder NEIN positionieren mussten, endete ein lebhafter und engagierter Nachmittag am Kepi.

Landtagsabgeordnete, die dabei waren:

Rudi Fischer, FDP
Joachim Steier, AfD
Katrin Steinhülb-Joos , SPD
Thomas Poreski, Grüne
Manuel Hailfinger, CDU

Bildergalerie