Wer kennt jemanden, der ab und zu eine Moschee besucht? Sofort schießen mehrere Arme in die Höhe. Sibel Greiner, die als Ehrenamtliche die Siebtklässlerinnen und Siebtklässler des Johannes-Kepler-Gymnasiums aus Reutlingen durch die Yunus Emre Moschee führt, lacht. Mit dieser Frage meinte sie nicht diejenigen aus dem Ethikunterricht, die mit ihren Familien regelmäßig die Moschee besuchen, sondern auch alle anderen Schülerinnen und Schüler, die in ihrem Alltag weniger Kontakt mit dem Islam haben.
Nach einleitenden Worten zur Moschee, deren Bau und dem Trägerverein wies Sibel Greiner vor allem auf Parallelen in den drei monotheistischen Religionen hin, so dass viele Schülerinnen und Schüler Anknüpfungspunkte fangen. Während die Schülerinnen und Schüler unter der Leitung von Christoph Piening und Cathy Hammer auf dem Teppichboden unter der beeindruckenden Kuppel aus Holz saßen, führte Sibel Greiner die Gruppe durch die fünf Säulen des Islam. Vor allem der gerade zu Ende gegangene Fastenmonat Ramadan und die mit dem Fasten verbundene innere Einkehr faszinierten die Jugendlichen. Natürlich spielten auch ganz praktische Fragen, wie man mit den Corona-Auflagen umgegangen sei, eine Rolle. Unter dem Teppich verborgene Abstandsmarkierungen zeigten den Schülerinnen und Schülern die vertrauten Begrenzungen, die jedoch derzeit wieder unter überdeckt werden dürfen.
Nach einer Stunde interessanter Eindrücke traten die Siebtklässlerinnen und Siebtklässler den Rückweg ans Kepi an, wo in den nächsten Wochen dann noch ein Besuch in einer christlichen Kirche folgen wird.
Johannes-Kepler-Gymnasium
Reutlingen